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Tag des Offenen Ateliers
AK Kreativität FAS NRW
Referent:
Tavor Ziapour Kunsttherapeut im Kamillushaus Essen
Der Saarländer Künstler, Josef Kochems, hat in einem Interview gesagt, Malen bedeutet Empfindungen und Gefühle zu verarbeiten und darzustellen. Kunst bedeutet Transparent machen des inneren Wesens, des Erlebens, des individuellen Denkens. Es geht bei diesen Kreativ Tagen nicht darum, ein Kunstwerk zu erschaffen, sondern einen zu unserem Innersten zu finden.
Es ist bin einer Kunstübung nicht entscheidend, ob der- oder diejenigen, talentiert sind. Entscheidend ist der Prozess an sich. Es gibt kein Falsch, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und so starteten wir nach einer Vorstellungsrunde und Einführung mit Lockerungs- und Fingerübungen in den Tag.
Die erste Übung war klassisch mit Papier und verschiedenen Buntstiften. Als Übung sollten die einzelnen Blätter mit am Rand gesetzten Punkten versehen werden. Es wurde intensiv gearbeitet. Waren Fragen da, half uns Herr Ziapour weiter. Es sind unterschiedliche Bilder entstanden. Jedes Bild wurde besprochen. Wie haben wir uns gefühlt, was haben wir empfunden und was sehen wir in unseren Werken?
Wir sind Vielfalt, ein Fluss der Gemeinsamkeit, wir sind auf dem Weg, die Gedankensind frei, wir sind individuell, wir sind im Hier und Jetzt, wir lassen los.
Nachdem die Bilder an den Punkten verbunden, aufgehängt waren, entstand noch mal ein ganz anderer Eindruck. Wir sahen Dynamik, Farbspiele, Aktivitäten, Kraft und Energie. Zufrieden konnten wir die Mittagspause genießen.
Nach der Pause ging es in das Formen und Gestalten. Der Ansatz war eine Geschichte über einen Schiffsbruch. Ich durfte einen Gegenstand vom Schiff mitnehmen und schaffte es auf eine einsame Insel. Hier träumte ich und fand ein magisches Geschenk, welches aber nur bei der Person wirken kann, der ich es schenkte. Dies war eine schwierige Aufgabe, für die wir den ganzen Nachmittag Zeit hatten. Diese Zeit brauchten wir auch. Es wurde geformt, geritzt, verworfen und neu begonnen.
Und wieder sind wunderbare Geschichten geformt worden. Die Besprechung der einzelnen Werke war oft sehr emotional. Mit der fantasievollen Gestaltung konnten wir Gefühle und Empfindungen ausdrücken. Was wünsche ich mir, wo vor möchte ich mich schützen, wo liegt meine Kraft, was will ich noch erreichen, wofür bin ich Dankbar, manchmal möchte ich mich verstecken. Zuletzt sollten wir unser magisches Geschenk an einen anderen Teilnehmer*innen in der Gruppe weitergeben. Menschen zu beschenken, die man kaum kennt und das zu begründen, war am Ende noch mal eine Anspruchsvolle Übung.
Es war ein intensiver, mit vielen Geschenken und heilenden Momenten versehener Kreativtag.
Ich hoffe das wir die Reihe der Kreativen Arbeitstage in Zukunft weiterführen können und bedanke mich bei allen Teilnehmern*innen und ganz besonders bei Herr Ziapour für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den vielen wertvollen Anregungen.
Karin Oerschkes